Am 10. Mai 1933 brannten in vielen deutschen Städten die Bücher von mehr als 300 Philosophen, Lyrikern, Wissenschaftlern und Autoren. Aus Anlass des Gedenktages liest die Schauspielerin Nadine Kettler aus den Werken des heute wenig bekannten Dichters Jacob Picard.

Jacob Picard, 1883 in Wangen geboren, war jüdischer Schriftsteller und im Brotberuf Jurist. 1913 erscheint sein Gedichtband „Das Ufer“, zeitgleich mit seiner juristischen Promotion. Im ersten Weltkrieg verlor Jacob Picard seine beiden Brüder, er selbst war ebenfalls Soldat. Seinen beiden Brüdern, Wilhelm und Erwin, widmete er 1920 den zweiten Gedichtband „Erschütterung“.

1933 war Jacob Picard gezwungen, seinen Beruf als Anwalt aufzugeben und widmete sich der Tätigkeit als Schriftsteller. 1935 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und konnte in der Folge lediglich noch in jüdischen Verlagen veröffentlichen. 1940 gelang ihm wohl als einer der Letzten, die Emigration in die USA, wo er allerdings nicht heimisch wurde.

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Nadine Kettler liest am 07.06. aus dem Werk Jacob Picards

Die Veranstaltung findet am 07.06. ab 18.00 Uhr hinter der ev. Stadtkirche statt. Aus pandemiebedingten Gründen ist die Zahl auf 10 Teilnehmer limitiert, die Anmeldung wird unter 07221/22275 erbeten.

Nadine Kettler wurde als jüngstes von 7 Kindern in Wuppertal geboren.
Bereits im Kindesalter lernte sie Geige spielen, nahm Ballettstunden und spielte leidenschaftlich Theater.
Nach Schule und Studium trat sie dann ihr Anfängerengagement am Nordharzer Städtebundtheater Halberstadt/ Quedlinburg an. Zuvor hatte sie bereits an den Wuppertaler Bühnen und am TIC (Theater in Cronenberg) in Wuppertal gespielt.
Weitere Engagements führten sie u.a. ans Stadttheater Trier und ans Staatstheater Nürnberg . Seit 2004 ist sie festes Ensemblemitglied am Theater Baden-Baden.
Außerdem ist sie regelmäßig als Sprecherin für die deutschen Rundfunkanstalten (hauptsächlich SWR) und ARTE tätig und in Fernsehproduktionen, wie „Die Fallers“ oder „Tatort“ zu sehen.